Anzahl der Beiträge : 276 Alter : 37 Ort : Oberfranken Anmeldedatum : 05.01.08
Thema: Der Fall Silbermonds Sa Jan 05, 2008 7:35 pm
Und dann kamen die Untoten...
Sie brachen wie eine Sturmflut über unsere unvorbereiteten Truppen herein und rissen sie gleich einer solchen nieder. Der Tag des Angriffs der Geißel auf unser geliebtes und friedliches Silbermond war der schwärzeste in der Jahrhunderte fassenden Geschichte unseres Hauses – und unseres gesamten Volkes.
Dieser Tag läutete den Untergang der Sin'Dorei und ihrer Kultur, so wie wir sie kannten, ein und bewies uns mit Hilfe gewetzter Klingen, scharfer Pfeile und dröhnenden Belagerungsgeräte der widernatürlichen untoten Kreaturen, wie blind, wie arrogant...wie blauäugig wir doch gewesen waren...
Geschützt durch die alabaster-weißen Mauern, die unsere schöne Stadt umgaben, hatten wir geglaubt, dass uns nichts geschehen könnte. Die Berichte über die vorrückenden Armeen des Todes blieben unbeachtet. Wir hatten uns zu sehr auf unsere Seher verlassen...Seher, die in ihre eigenen tödlichen und hinterlistigen Intrigen verwickelt gewesen waren. Seher, die nichts sehen konnten, da ihr astraler Blick von weltlichen Belanglosigkeiten und Konflikten getrübt war.
Jetzt liegen diese Mauern in Trümmern. Gebrochen durch die unbändige, unheilige Kraft der Untoten. Schwarz gefärbt durch Feuer und Blut...
Jedes einzelne Adelshaus Silbermonds, ehemals erbitterte Feinde um die Macht und den Einfluss in unserer Hauptstadt, kämpfte Seite an Seite mit seinen Brüdern und Schwestern, um unser Volk zu beschützen. Um den Sonnenbrunnen zu beschützen. Unser wichtigstes Gut...
Soldaten fielen neben Waldläufern, Magister neben Priestern, Assassinen neben Rittern. Alle fielen sie. Alle waren sie sterblich. Auch wenn sie alle nach Kräften versucht hatten, diesem Umstand zu verleugnen. Alle fielen sie wie Puppen unter der geballten macht des Untodes, der über sie hinwegfegte wie ein Wirbelsturm.
Einige unglückliche Seelen starben nicht nur. Sie wurden in eben solch eine unheilige Existenz gezwungen wie ihre Mörder – sie mussten sich dem Heer des Todes anschließen und kämpften gegen ihre verzweifelten und entsetzten Geschwister, die tapfer versuchten, die Stadt gegen eine nicht enden wollende Flut der toten Kreaturen zu verteidigen.
Mein Vater kämpfte ebenfalls. Mein Vater, Hoher Herr des edlen Hauses Feuerschwinge bewies seinen unglaublichen Mut, in dem er an der Seite seiner Gardisten an vorderster Front kämpfte – er bewies damit auch seine unglaubliche Torheit.
Ich kämpfte nicht. Doch das bedeutet keineswegs, dass ich untätig war. Mit liegt nichts an Waffen oder dem Rausch der Schlacht. Ich versorge die Resultate dieser. Ich bin Heilerin und genau das hatte ich auch in dieser Schlacht getan. Ich hatte mich mit anderen Sonnenpriestern um die Verwundeten gekümmert, die durch eigene Kraft oder die ihrer Kameraden den Weg in das hektisch errichtete Lazarett innerhalb Silbermonds geschafft hatten.
Es war kein schöner Anblick. Und ich will mich auch nicht mehr daran erinnern, was ich damals hatte mitansehen müssen. Es sei nur gesagt, dass der Untod weit grässlichere Wunden schlägt, als es irgendeine natürlich Kraft vermag.
Wir unterlagen schließlich – in vielerlei Hinsicht.
Die Untoten konnten in die Stadt vordringen und besetzten den Sonnenbrunnen, um mit seiner Hilfe ein grauenvolles Ritual zu vollziehen. Der Brunnen wurde schließlich zerstört – was die zweite Katastrophe für unser Volk bedeutete.
Die Untoten hatten eine Bresche der Verwüstung durch Silbermond und das gesamte Land, das sie durchquert hatten, geschlagen, die auch jetzt noch, nachdem die Untoten schon so lange abgezogen waren, noch immer unverändert aussieht und den Schrecken symbolisiert, denn diese Invasion über die Sin'Dorei gebracht hatte – die Todesschneise.
Die Schlacht um Silbermond kostete unzählige tapfere und rechtschaffene Elfen das Leben. Auch mein Vater fiel dort. Die Adelshäuser, auch die Feuerschwingen, waren schwer verwundet, wie ein sterbendes Tier. Wir hatten den größten Teil unserer Truppen verloren und viele Feuerschwingen wurden im Chaos der Schlacht in alle Winde verstreut und galten seitdem als verschollen.
Als einzige überlebende Erbin übernahm ich also die Herrschaft über das Haus und scharte die letzten verbliebenen Feuerschwingen um mich. Mein Ziel war es, so viele der Verschollenen wie möglich zu finden und wieder in die Reihen des edlen Hauses aufzunehmen. Selbst die Bastarde von Feuerschwingen, selbst diese, in deren Adern auch nur noch ein einziger Tropfen unsere Blutes floss, wollte ich finden und erneut eingliedern – dem Ruhme und der Kraft des Hauses und unseres Prinzen willen! In diesen Zeiten konnte man nicht wählerisch sein.
Da alle Würdenträger des Hauses gefallen waren, musste ich aus den Verbliebenen einen neuen Hohen Rat schaffen.
Trotz des herben Verlustes durch den Sonnenbrunnen, ist es unserem Prinzen gelungen, eine Lösung für diese „Problem“ zu finden, für die er unsere Hilfe angefordert hatte, die wir ihm selbstverständlich nicht verwehren!
Unser Leben für den Prinzen!
Möge das Haus Feuerschwinge neu erstehen, gleich dem Phönix, der aus seiner Asche erneut emporsteigt!
Aus den Aufzeichnungen der Lady Syrielle Lhyrana Feuerschwinge, möge sie ewig im Licht der unsterblichen Sonne leben!
Illfaris
Anzahl der Beiträge : 23 Alter : 46 Ort : nähe HH Anmeldedatum : 05.01.08
Thema: Re: Der Fall Silbermonds So Jan 06, 2008 1:40 am
Aus dem Tagebuch von Illfaris Feuerschwinge....
Ich vermag mich nicht an viel zu erinnern aus der Zeit....
Es liegt viel im Nebel der Erinnerungen verborgen die mir selbst noch fremd sind...
Jedoch war da dieser Krieg der über uns hereinbrach. Man rief uns, die Waldläufer des Hauses Feuerschwinge, man würde uns in der Heimat brauchen, in Silbermond.
Ich war länger nicht in der Heimat, meist in der Ferne als Kundschafter und Beobachter in der Nähe von Darnassus. Daher war ich erstaunt das man uns alle rief wie es in dem Pergament geschrieben stand, unser Volk wäre in Gefahr. Nun, allein das Siegel des Hauses lies mich in höchster Eile reiten, aber der Gedanke das mein Volk in Gefahr sei brachte mich dazu meinem Wolf noch einmal die Sporen zu geben.
Als ich in Silbermond ankam fanden sich gerade alle Mitglieder des Hauses zusammen. Alle in der Gildenhalle.... ALLE Blutritter, Arkanisten, Hexenmeister, Priester, Assasinen und auch die anderen Waldläufer... Da wurde mir bewusst wie wichtig es ist, nie waren alle zusammen ohne das es Streit gab, so trennte man die Treffen und nur die Vertreter kamen später zusammen.
Ich ging zu einem meiner Brüder, meine treue Katze Splash brachte ich zu den anderen Tieren, auch sie spürten die Unruhe. Er informierte mich über die Lage und was uns erwartet.
Man sagte mir, wir müssen unsere Stadt verteidigen, der Unheilige, der Lichkönig... Arthas Menethil persönlich sei auf dem Weg uns anzugreifen. Nun ich konnte nicht glauben was man mir sagte, unsere arkanen Schildwälle, unsere Vorposten... alle.... tot und zerstört?! JA!
Nun bereiteten wir uns darauf zu kämpfen, gemeinsam, mit all den anderen, sogar mit den anderen Häusern, auch mit denen, mit denen wir uns im Krieg befanden. Es war ein Bündnis für unser Volk, interne Streitigkeit um Macht und Einfluss waren auf einmal Nebensache... Es war ein Moment der mich mit Stolz erfüllte als ich sah wie gut wir in solchen Momenten zusammenarbeiten konnten, mir als einfachen Waldläufer gab es immer ein Rätsel auf wie sich ein Volk intern mit solchn Lapalien bekriegen konnte, aber das anzuzweifeln war nicht angemessen für jemanden meines Standes. Und so ging ich los, sammelte meine Sachen, brachte meinen Harnisch und die restliche Rüstung zum Schmied damit dieser sie stärkte, mein Tier bekam Futter, etwas wurde eingepackt und mehrere Köcher mit Pfeilen lagen bereit...
Es sollte eine grosse Armee werden die uns angriff...
und dann.... war es soweit.... ich erinnere mich nur noch daran das ich auf einmal mitten im Krieg war, als Bogenschütze stand ich natürlich etwas weiter hinten bei den anderen Waldläufern und nahm die Gegner aufs Korn. Mir und meiner Gruppe oblag es feindliche Offiziere ausfindig zu machen, um die Planung des Gegners zu stören. Wir taten unser bestes aber es waren so viele. Unsere Reihen lichteten sich schnell, immer wieder gelang es einzelnen Gegner durchzubrechen und nahe an uns heranzustossen, sie versuchten die Heiler und Arkanisten zu erreichen wurden aber meist durch Pfeile und die heranstürmenden rasenden Tiere der Waldläufer niedergestreckt und zerrissen. Aber hin und wieder gelang es einem doch einen von uns zu töten.... einen Sin Dorei.... wir waren sterblich... ja auch uns konnte der Tod ereilen durchfuhr es mich.
Während des Kampfgeschehens wurde ich vom spärlichen Rest meiner Brüder getrennt, die Disziplin ging im Angesicht der drohenden Niederlage immer mehr verloren. Ich sah wie Brüder starben, wie Freunde verbrannten und sich die Untoten der Geissel gierig über die Kadaver der Mitglieder anderer Häuser hermachten... Es überkam mich ein komisch Gefühl, ich musste einfach wieder kämpfen, einen Pfeil nach dem anderen in die Menge der Untoten schiessen, aber ihre Reihen schienen nur mehr zu werden denn weniger.
Da sah ich wie unser Lord, unser Herr des Hauses Feuerschwinge nach vorne stürmte. Er versuchte Ruhe in die Reihen zu bringen, als Vorbild zu agieren, er genoss sowohl innerhalb des Hauses als auch von Silbermond ein hohes Ansehen als Kämpfer und Person, er rief die Männer zur Disziplin auf. Er hatte Erfolg, die Leute schienen Ansporn darin zu sehen das ein so hoher Adliger an vorderster Front mit ihnen für sein Volk kämpft, es ging vorwärts, wir eroberten Meter um Meter zurück... doch dieser Erfolg wärte nur kurz.
Ein Pulk von Untoten Skeletten und ein riesigen, scheussliches, scheinbar aus mehreren Menschen zusammengeflicktes Monstrum stürzten auf seine Leibwache und ihn ein... sie hatten keine Chance, der Ansturm und die gnadenlose Wut der Untoten zerriss sie in kurzer Zeit, und dies hatte einen demoralisierenden Effekt auf viele unseres Hauses. Sie kämpften weiter aber wichen langsam zurück.
Ich bemerkte das ich mich zu sehr auf diesen Moment konzentrierte, plötzlich kamen 2 Untote auf mich zu, ich hatte mich etwas Abseit aufgehalten um den Verlauf der Schlacht zu beobachten... vor erschrecken stolperte ich, zum Glück kam mir mein treuer Begleiter zur Hilfe und zerriss einen der beiden, der andere fügte ihm dann eine schwere Wunde zu, dies war aber genug Zeit für mich, um mich wieder aufzurichten und meinen Bogen zu spannen... Schuss... Treffer. Ich ging zu meinem Retter und brachte ihn etwas abseit vom Geschehen zu einem Heiler, eine Priesterin, sie war wunderschön... sie kümmerte sich um ihn und um meine Wunden die ich selbst nicht bemerkte durch den Schock. Sie war sehr fürsorglich und schickte uns ins Lazarett, bevor ich bewusstlos wurde fiel mir noch auf das sie aus unserem Hause war.. ich fragte noch nach ihrem Namen... erinnere mich aber nicht mehr.. er fing mit einem S an...
Danach... Nebel... ich wachte in der Nähe der Stadtmauern auf, mit ein paar anderen Verwundeten, konnte mich aber an nichts erinnern, nur das eine Schlacht war, ich musste lange bewusstlos gewesen sein, denn scheinbar war diese vorbei. Keiner konnte mir sagen wer mich dorthin brachte oder wie ich heisse, mein Gildenumhang wurde in der Schlacht derart zerfetzt das ihn auch keiner identifizieren konnte.
So zog ich vorerst in die Wälder um Silbermond... zog mich zurück, leckte meine Wunden, verschrieb mich dem Waldläuferdasein, bis ich viele viele Jahre später, als ich mal wieder in Silbermond war um Waren zu tausche, ein Pergament sah, in dem das Haus Feuerschwinge seinen Wideraufbau ankündigte. Und ich erhielt eine AUdienz bei der damaligen Fürstin. Lady Syrielle Feuerschwinge. Sie hiess mich zurück in der Familie willkommen. Eine grosse Frau, beeindruckend vom Auftreten und wie sie mit einem sprach. Sie kam aus einer anderen welt. Aber sie behandelte mich zuvorkommend, mich, einen einfachen Waldläufer den sie noch nie zuvor gesehen hatte... Ich war Zuhause...