Haus Feuerschwinge
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Haus Feuerschwinge

Das Schwarze Brett des edlen Hauses Feuerschwinge.
 
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 Der Fall von Tristessa - Elendors Vergangenheit

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Elenthúr
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BeitragThema: Der Fall von Tristessa - Elendors Vergangenheit   Der Fall von Tristessa - Elendors Vergangenheit Icon_minitimeMi Jan 23, 2008 8:21 pm

Der Regen fiel unablässig und schwer auf die modrige Erde nieder. Dicke Tropfen fielen gelegentlich von der Kapuze herab, vorbei an dem zu Boden gesenkten Blick. Gedankenverloren stapfte Elendor die alte Verbindungsstraße entlang, das metallische Klicken seiner Plattenstiefel war das einzige vernehmbare Geräusch außer dem Regen in dieser verregneten Nacht.
Das Geräusch von klirrenden Ketten lies ihn innehalten. Mit schrägem Blick spähte er in die Richtung, aus der er es vermutete. Die riesigen Fledermäuse hatten ihn wohl zuvor gehört, und zuckten unruhig, kopfüberhängend. Er war angekommen. Vor ihm lag Tristessa, besser das, was nach der Geisel übrig blieb. Elendor konnte sich der Ironie nicht erwehren, waren es doch Untote, die nun seinen Geburtsort aufbauten.
Unwillkürlich schüttelte er sich leicht, fast als wolle er den Gedanken damit verwerfen. Die Ruinen die vor ihm lagen hatten mit einer Stadt nichts mehr gemein, ein Mausoleum vielleicht, vor Urzeiten verfallen. Reumütig betrachtete er den Verfall. Und die Zerstörungswut.

Sein Blick verfinsterte sich, und er folgte weiter der Straße. Noch ein paar Meter, und er würde seinen Dienstgang beenden. Dann könne er zurück in die Tempel der Blutritter, in die er während des schrecklichsten Disaster Azeroths gebracht wurde. Zu den Wächtern von Tristessa wurde er gezählt.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an den Stolz im Blick seines Vaters dachte bei der Veleihung des Roten mit Gold bestickten Mantels. Einer der jüngsten war er damals, die zu der Garde des kleinen Vorpostens ernannt wurden. Schöne Tage waren es. Sonnige Tage. Voller Lachen.

Dann kam das Feuer, das Knarren der Kriegsgeräte, die Schreie der Verwundeten, das Geräusch von Roh verspeißtem Fleisch. Er hörte all dies, von der anderen Seite des Tores. Das unablässige Scharren an den Alabasterfarbenen Torbögen. Mutig und zuversichtlich standen sie da - und dumm.
Wie eine Sturmflut brachen die wandelnden Kadaver herein und begruben die Einheit förmlich unter einer Welle aus Fleisch, Knochen und ungekannter Zerstörungswut. Sie kämpften verbissen, doch ohne die geringste Hoffnung. Er vernahm das Horn das vom Sanktum aus schallte, und ihm wurde klar, das sie überannt waren.
Der helle Klang solte Tristessa und Silbermond alarmieren und Verstärkung herbeiholen. Doch Hoffnung?
Unzählige Hände krallten sich um die kleine Schar, rissen sie zu Boden. Die Schreie seiner Freunde hallten durch die Nacht. Durchhalten, rief er sich immer wieder panisch ins Gedächtnis.
Doch dann wurde sein Blick schwarz, die Masse drückte ihn zu Boden, die Flut aus Leibern versperrte ihm die Sicht. Ein donnern und dröhnen betäubte seine Ohren, als er zu Boden gedrückt auf den tödlichen Hieb wartete.
Doch der Hieb blieb aus. Statt dessen lies der Druck nach, und er bekam eine Hand frei. Wie besessen schlug er um sich, erkämpfte sich eine Lücke.

Dann hielt er inne.
Das Donnern kam nicht von der Geisel. Als er sich umblickte kam ihm die Goldenen Reiterei wie eine Offenbarung vor,
die zierlichen und doch tödlichen Speere bohrten sich in die Ghule und schlugen eine Schneiße in den Pulk aus Untoten. Wie gebannt betrachtete er den schimmernden Schein den die goldenen Rüstungen von sich gaben, die Reiterei des Königs kannte keine Gnade und schnitt sich einer Schwertspitze gleich in die Massen.
Doch die Ghule schienen nicht so beeindruckt, und nutzen seine Unachtsamkeit aus. Der Hieb traf ihn unvorbereitet, und umso härter. Ungläubig griff er an die Seite, von wo ihn ein brennender Schmerz durchfuhr. Als er das Blut auf seiner Hand betrachtete wurde es Schwarz um ihn herum.
Das erwachen lies nicht auf sich warten. Gebettet in den Tempelanlagen des Ordens erfuhr er das kaum einer überlebte.
Sein Vater kämpfe weiterhin um Tristessa, und habe ihn der Obhut der Ordens übergeben.
Wenige Tage später erreichte die Nachricht Silbermond, dass Tristessa nicht mehr existiere. Die Furcht war förmlich zu riechen, doch Silbermond wurde erbittert Verteidigt.

Elendors Vater, so sagt man, habe bis zum letzten versucht den Vormarsch auf die Stadt zu verlangsamen und das Banner der Feuerschwingen mit seinem letzten Atemzug vor den Toren Silbermonds in die verbrannte Erde gerammt.
Das Andenken seines Vaters zu ehren war auch der Grund, weshalb er so verbissen in den Hallen der Blutritter...

Ein kehliges Stöhnen riss Elendor jäh aus seinen trüben Gedanken. Die Schemen der durch den Regen verschleierten Gestalt ließen keinen Zweifel an der Art des Störenfrieds.
In einer Reflexartigen Bewegung griff Elendor um seinen Speer holte in einer Drehung Schwung und ließ den Ranseur durch seine Hand nach Vorne schnellen.
Noch Bevor sein Umhang die Drehung vollendete traf die Waffe bereits mit tödlicher Präzision ihr Ziel. Elendor verharrte mit ausgestrecktem Arm, den Speer nur noch am Griffende haltend, die Spitze in den Schädel des Ghul gebohrt. Wie Vögel auf einer Leine tanzten die Regentropfen auf dem gewickelten Schaft des Ranseurs.
Elendor starrte mit haßerfülltem Gesicht in die leeren Augen seines gegenübers. Schwarzes Blut begann den Griff des Speers entlang zu rinnen.
Wie gebannt verharrte Elendor, bis ihn die schnellen Schritte der Wachen aus seiner Starre rissen. Mit einem Ruck zog er den Speer zurück und der Kadaver fiel mit einem schmatzenden Geräusch in den von Regen aufgeweichten Boden, als habe ein unsichtbarer Puppenspieler die Fäden durchtrennt.
Elendor vollführte eine rasche Bewegung mit der Waffe um sie vom Blut zu säubern und ließ sie dann wieder unter seinen Umhang gleiten.

Ohne die aufgeregten Wachen anzusehen reichte er ihnen die in Leder gewickelte Schriftrolle.
Mit einer unwirschen Bewegung schickte er sie zum Verwalter der Ruinen, die einst Tristessa waren. Der Auftrag war erfüllt, das Wiedersehen schmerzhaft genug.
Aber es rief ihm erneut ins Gedächtnis, wofür gekämpft werden muss, wozu die Blutelfen das Haus Feuerschwinge brauchten.
Festen Schrittes machte er sich auf den Rückweg nach Silbermond, um sich erneut in den Dienst des Fürstenpaares und damit seines Hauses zu stellen.
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Elenthúr
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BeitragThema: Re: Der Fall von Tristessa - Elendors Vergangenheit   Der Fall von Tristessa - Elendors Vergangenheit Icon_minitimeSo März 02, 2008 3:59 pm

((So, nun gehts weiter falls es jemanden interessiert. Die Chronologie erkärt sich denke ich von selbst...hoffe ihr findets spannend Smile ))

Und wieder überkam ihn dieser fiebrige Traum. Er spürte die Kälte auf der Haut, den Hauch von Moder in der Luft. Es ist dunkel, ein Nebel liegt über dem Land. Kein Geräusch erfüllt das Dunkel, keine Bewegung ist auszumachen. Nur das leichte Wehen, einem Leichentuch gleich. Wie aus dem Nichts teilt sich der Nebel und gibt einem Vorhang gleich eine Gruppe Männer frei.
Sie stehen im Kreis, regungslos und unnahbar fern. Die Langen Umhänge, welche die Gestalten kleiden lassen kaum einen Rückschluss zu.
Er nähert sich, versucht Sie zu erreichen. Die Füße sind schwer, als hätte sich der Boden in einen Sumpf gewandelt. Ihn fröstelt, als er sich der Gruppe nähert. Regungslos wie Statuen stehen Sie da, noch ein paar Schritte und er könne nach Ihnen greifen. Der Weg wird immer beschwerlicher, als würde er in den Morast gezogen und von unsichtbarer Macht zurück gehalten.
Plötzlich dieser stechende Schmerz. Elendor bricht zusammen, krümmt sich, windet sich vor Qualen. Die Wunde ist aufgebrochen, blutet wie damals, als sie zugefügt wurde. Als er ungläubig das Blut auf seiner Hand betrachtet ändert sich die Farbe schlagartig in ein tiefes schwarz und wird hinweggeweht wie Asche nach einem frischen Brand. Er stemmt sich nach oben. Nur ein paar Schritte...
Die Kälte wird unerträglich, sein ganzer Körper sträubt sich, der Atem kondensiert.
Die Finger schmerzen vor Kälte, sein Leib zittert, nur das warme Blut das aus der Wunde quillt will seinen Fluss nicht verlangsamen. Jetzt kann er es wagen, nur eine Armlänge ist der Fremde von Ihm entfernt. Er streckt den Arm nach Ihm aus, seine Hand nähert sich dessen Schulter. Als die kalten Fingerkuppen den Umhang berühren erkennt er das Muster und die Farbe wieder. Einst trug er denselben - kann das sein? Seine Gedanken überschlagen sich als er die Hand gänzlich auf die Schulter legt.
Erneut durchfährt ihn dieser tiefe Schmerz, drückt ihn in die Knie. Aus dem Augenwinkel erkennt er, dass sich der Fremde zu ihm umdreht.
Keuchend erhebt er den Blick, um zu erkennen wen er vor sich hat. Ungläubig starrt Elendor in die Gesichter der Gruppe die vor ihm steht. Die Haut der Männer liegt einem alten Leder gleich auf den Knochen, die Augenhöhlen sind leer und von unnatürlichem Dunkel erfüllt. Dennoch erkennt er Sie und spürt auch den Blick der unsichtbaren Augen die sich auf ihn richten.
Als würden sie im eisigen Lufthauch liegen vernimmt er die Worte die an ihn gerichtet werden.
Kommst du nun endlich Kamerad, wie du dereinst versprochen hast?
Er schüttelt ungläubig den Kopf, scheint dem Wahnsinn nahe.
Du hast Treue geschworen, einer Sterbe für den anderen!
Die Stimme wird anklagend, eine knochige Hand streckt sich nach ihm aus. Furcht und Panik erfüllen sein Herz, doch ist er wie erstarrt. Die Klaue greift nach seinem Arm, sengender Schmerz durchfährt seinen Leib.

Elendor erwachte schreiend aus seinem fiebrigen Traum. Der Schmerz den die Wunde an seiner Seite verursachte strafte ihn sofort und schleuderte ihn zurück auf sein Krankenlager.
Ihn fröstelte, als er einen Nassen Schwamm spürte, der seine Stirn benetzte. Er versuchte die Blutelfe zu fokussieren, doch sein Blick blieb trüb und verschwommen. Wie durch Watte hörte er aufgeregte Rufe und die Schreie tödlich Verwundeter. Er packte Elfe am Arm so fest er konnte, als wolle er sich an die Realität klammern die er so eben betrat. Doch der beißende Schmerz der zehrenden Wunde riss ihn hinfort, raubte ihm alle Kraft. Und wieder hatte sie ihn zurück, die Dunkelheit.
Der Traum wiederholte sich stets. Mal Stand nur eine Gestalt auf einer Lichtung, mal war es eine Große Gruppe.
Der Schmerz und die Worte die er wie giftigen Hauch vernahm blieben gleich.
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